top of page

"Wenn der Name Sophia Günst fällt, ist Vielfalt das zentrale Stichwort. So auch auf der KN-Bühne, wo die aus Kiel stammende Jazz-Sängerin von Edvard Grieg bis Irving Berlin, von Kurt Weill bis zur Neukomposition ein stilistisch weit gefächertes Programm bietet.

Sophia Günst, die 2019 ihr Jazz-Gesang-Studium im niederländischen Groningen abgeschlossen hat, bleibt ständig auf der Suche nach neuen Eindrücken, nach neuen Stil-Einflüssen und auch nach neuen vokal-instrumentalen Erfahrungen.

Auf der KN-Bühne in der wegen Corona verwaisten Kundenhalle des Zeitungsverlags ist das sofort zu spüren. Da erhebt sich der glasklare und doch warm timbrierte Sopran, um Solveigs Lied aus Edvard Griegs Peer Gynt-Schauspielmusik einen ganz morgentaufrischen Folk-Charakter mitzugeben. Und doch schwingen da schon ein paar fein dosierte Jazz-Anklänge mit. Letztere kann man dann in Reinkultur bei Irving Berlin ausgelebt hören. Hohe Lied-Kunst kitzelt der September Song von Kurt Weill heraus.

Außerdem kann man nie ganz sicher sein, welches Instrument sie als nächstes in den Fingern hat: das Cello, den Kontrabass, die Loopstation ... Nur das Klavier und das Saxofon, das einst in der Bigband des Ernst-Barlach-Gymnasiums in Projensdorf die Richtung anpeilte, schweigen hier. „Mit dem Gesang kann ich mich allerdings am meisten identifizieren und habe mich darauf konzentriert. Aber das weckt dann auch wieder die Lust an instrumentalen Experimenten. Das befruchtet sich gegenseitig.“

Kieler Nachrichten, C. Strehk, 03.04.2020

Portrait_Kachel_JDoerre.jpg
bottom of page